Blickt man auf die Geschichte der Sexualpädagogik zurück, so war sie lange auf die Informationsvermittlung im Bereich der Sexualaufklärung beschränkt. Dass Sexualität mehr ist, wird im Studiengang mit dem Stichwort „gelingende Sexualität“ und „Entwicklungssensibilität“ angedeutet. Daher will entwicklungssensible Sexualpädagogik© nicht bei der Informationsvermittlung stehen bleiben. Sie will junge Menschen entwicklungsentsprechend für die Fragen von Geschlechtlichkeit und Sexualität sensibilisieren, sie will aber auch Wege aufzeigen, wie der Sexualpädagoge die Entwicklung von gelingender Sexualität fördernd unterstützen kann. Es steht dabei die Frage im Mittelpunkt, welche Fähigkeiten im Jugendlichen gefördert und unterstützt werden können und sollen, damit für ihn die Möglichkeit gelingender Sexualität greifbar wird.
Dabei müssen die Pädagoginnen und Pädagogen die schwierige Balance zwischen Pädagogisierung der Sexualität und der Ermöglichung freier Entscheidung des Jugendlichen im Blick haben. So steht im Mittelpunkt sensibilisierenden und fördernden Arbeitens die Frage, wie der Sexualpädagoge jungen Menschen einen Raum schaffen kann, in dem es ihnen möglich ist, ihre Fragen, Hoffnungen und Ängste zur Sexualität und Geschlechtlichkeit einzubringen. Und wie kann in diesem Raum ein solches „Lernklima geschaffen werden“, damit der junge Mensch sich in Richtung einer gelingenden Sexualität auf den Weg machen kann?
gesellschaftlich und medial Der Studierende soll lernen, wie er junge Menschen in ihren Hoffnungen, Ängsten und Fragen so begleiten kann, dass junge Menschen ihre Beziehungsfähigkeit, ihre Identität und ihre Leiblichkeit gelingend entwickeln können. Dazu braucht er das Wissen, welche psychischen und kognitiven Fähigkeiten im Jugendlichen gefördert werden müssen.